Florentinos Vision: Freier Zugang

Die große Vision aus Madrid

Als Florentino Pérez vor dem Duell zwischen Real Madrid und Al-Nassr auf der DAZN-Bühne stand, sprach er nicht nur über Taktik oder Transfers. Er präsentierte eine Vision: Fußball ist nun global – dank Technologie und Top-Vereinen kann jedes Kind auf der Welt Real Madrid kostenlos sehen. Klingt utopisch? Ich zeige, warum dies mehr als PR ist.

Datengetriebene Träume

Jahrelange Analyse von Fan-Engagement zeigt: 68 % der jungen Fans in Afrika, Südostasien und Lateinamerika haben noch nie ein Live-Spiel der Champions League gesehen – wegen Paywalls oder Zeitverschiebung. Mit dem erweiterten FIFA-Club-Weltcup, der weltweit über DAZN kostenlos gestreamt wird, könnte sich das ändern.

Das ist keine bloße Markenbotschaft – es sind Zahlen: Mehr Zuschauer = mehr Wert. Und mehr Wert = höhere Einnahmen für Vereine, die Zugang teilen.

Das Mythos vom kostenlosen Ticket?

Ehrlich gesagt: Niemand gibt etwas umsonst – ohne Gegenleistung. Pérez präsentiert dies als Altruismus: “Kinder überall werden unsere Spiele sehen.” Doch hinter dieser Aussage verbirgt sich eine kluge Strategie.

Der neue Club-Weltcup vereint Top-Vereine wie Real Madrid, Bayern München und River Plate – strukturiert durch kommerzielle Partnerschaften mit Tech-Plattformen wie DAZN und FIFA selbst. Jede gestreamte Minute bringt Werbeeinnahmen und Wachstum von Abonnements.

Also ja – Kinder bekommen freien Zugang. Aber auch Werbetreibende, Sender und Investoren profitieren, die Jahrzehnte auf die monetäre Nutzung globaler Fußballübertragungen gewartet haben.

Ein Game-Changer… oder nur eine neue Liga?

Einige Fans zweifeln. Wir hörten schon “globalen Fußball” – erinnern Sie sich an die UEFA-Super-Liga? Der Protest war so laut, dass sie abgesagt wurde.

Aber jetzt unterscheidet sich etwas: Transparenz (theoretisch), offizielle Genehmigung durch FIFA (keine Rebellion), sowie echte Infrastruktur für Massenverbreitung – nicht nur in reichen Märkten.

Die Zahlen sprechen dafür: Letztes Jahr schauten bereits über 120 Millionen Menschen das Finale der Copa Libertadores allein auf YouTube – einer Plattform mit hoher Zugänglichkeit.

Diese Zahl könnte sich vervielfachen, wenn ähnliche Bedingungen beim diesjährigen Club-Weltcup gelten – besonders wenn Teams wie Real Madrid direkt in unterversorgte Regionen per Low-Bandwidth-Streaming gehen.

Warum das über Spanien hinausgeht

Für mich – jemand, der auf den Straßen von Chicago großgeworden ist und NBA-Spiele über gemeinsame Bildschirme im Sportstudio sah – trifft das nahe ins Herz. Auch damals war Zugang kein Selbstverständnis.

Stellen Sie sich einen elfjährigen Jungen in Lagos oder Jakarta vor, dessen erstes echtes Erlebnis mit Weltklasse-Fußball nicht durch Piraterie entsteht, sondern durch einen legalen Stream aus Innovation und Inklusionszielen.

Das ist keine Utopie – sondern skalierbare Verantwortung mit Zielsetzung.

Und wenn Florentino Pérez will, dass zukünftige Generationen Real Madrid lieben lernen weil sie uns spielen sehen konnten? Dann braucht er Ergebnisse – nicht nur Redensarten.