Die letzte Wache

Die letzte Standfestigkeit einer Dynastie

Ich habe Jahre damit verbracht, Daten aus Fußball und Basketball zu analysieren – von xG-Modellen bis zu Effizienz-Ratings. Doch nichts bereitet auf die Zerlegung einer Familien-Dynastie wie dem Besitz der Lakers vor. Laut Shams Charania und Vincent Goodwill ist es offiziell: Die Lakers werden mit 10 Milliarden Dollar bewertet, und Jeanie Bass stimmt nun dem Verkauf zu. Doch hier liegt der Haken – sie gibt nicht einfach nach; sie kapituliert.

Der Familienbruch: Machtwechsel im Gange

Lassen Sie mich klarstellen: Es handelt sich nicht um einen plötzlichen Entschluss. Das hat sich jahrelang aufgebaut. Während Jeanie tief mit dem Erbe ihres Vaters Jerry verbunden bleibt – emotional, historisch, spirituell – haben ihre Geschwister längst signalisiert, weiterzugehen. Es war nicht nur strategisch, sondern auch psychologisch.

Meiner Ansicht nach geht es hier nicht um einen bloßen Vermögensverkauf. Es ist eine generative Übergabe. Und Jeanie? Sie hielt fest, als hätte sie ihre eigene GPS-Koordinaten vergessen.

Warum 10 Milliarden mehr sind als Geld — es ist Identität

Zehn Milliarden? Das Zahlenspiel allein macht den Kopf schwindelig. Doch was zählt, ist nicht die Bewertung – sondern die Bedeutung. Für Fans wie mich, die Magic Johnson und Shaq unter lila-und-goldenen Himmel angeschaut haben, fühlt sich diese Zahl fast poetisch an.

Doch hier setzt mein analytischer Verstand ein: Kein Verein ist wert 10 Milliarden ohne echten wirtschaftlichen Impuls – Markenstärke, globale Reichweite, Medienrechte-Herrschaft. Und ja… auch sozialer Kapital zählt.

Jeanie verstand diese Macht genau – doch fürchtete zugleich ihren Verlust. Sie hatte keine Angst vor dem Verkauf; sie fürchtete das Vergessen.

Der Gewicht des Erbes vs. der Ruf nach Veränderung

Ich erinnere mich an ein Pub in London während der Playoffs letzter Saison, als ich jemanden sah, der eine alte Meistertrikot von 2009 trug – mit Tränen nach dem Game-7-Verlust gegen Boston. Dieser Moment traf mich härter als jede Regressionsanalyse je könnte. Er erinnerte mich daran: Sport ist Identität – persönlich und generationenübergreifend. Jeanie klammerte sich nicht aus Sturheit; sie schützte etwas Heiliges. Aber selbst Heilige müssen eines Tages gehen. Und manchmal tun sie das mit Würde statt Trotz. Mein Respekt wächst gerade deshalb für sie: Sie wählte Vernunft über Emotion in diesem letzten Kapitel. Wie Analysten sagen: Daten lügen nicht… aber Herzen tun es oft genug. Deshalb sehe ich ihr Zurücktreten nach Jahren als das Gesicht des Lakers-Besitzes nicht als Aufgabe — sondern als Weisheit in Form eines Kompromisses. Enterlassen bedeutet kein Glaubensverlust; manchmal bedeutet es nur den Weitertrag des Glaubens, sicher in Hände weitergegeben, die ihn weiter tragen können als wir je träumen konnten.